Montag, 13. April 2009
P60 [Rev.1] // Phono
Eigentlich nur zum besseren Wiederfinden, wenn jemand die Geschichte des Grundig SV40 und seiner zukünftigen Kumpanen weiterverfolgen möchte. Machen wir also ein "Projekt 60er" - P60 auf und nummerieren das Ganze.

Gut, ich habe ein wenig nach CCIR gegraben und stieß dabei zunächst auf eine Reihe von Videonormen, die mich herzlich wenig interessierten.

Bei Jogis Röhrenbude, einer meiner viel besuchten Seiten, fand ich dann das Folgende in einer alten Revox-Bedienungsanleitung:

DIN: Für Schallplatten, die bei 78 U/min nach den DIN-Normen (Deutsche Industrie Norm) aufgenommen worden sind.

CCIR: Entsprechen den Normen des CCIR (Comité Consultatif International de Radio), d. h. mehr oder weniger aller in Europa gepressten Langspielplatten von 45 und 33 1/3 U/min.

NARTB 49: Entspricht den in den USA gepressten Langspielplatten nach Norm NARTB (National Association of Radio- and Television Broadcasters (bis 1953).

NARTB 53: Entspricht den in den USA gepressten Langspielplatten ab 1953

(Gefunden in jogis-roehrenbude.de in einer PDF – Beschreibung eines Revox 59 A bzw. E High Fidelity – Verstärkers. Danke schön!)

Damit weiß ich also, woher die CCIR - Norm stammt, aber nicht, was sie beinhaltet und geschweige denn, wie sie zur RIAA - Norm steht.

Bei Thomas Hartwig (THEL-Homepage) werde ich wieder fündig. Hier kann man nicht nur erstklassige Verstärker "Made In Germany" kaufen, sondern auch technische Informationen nachlesen. Prinzipiell war mir die Funtionsweise einer RIAA – Kurve schon immer klar, hier aber wird sie noch einmal sehr klar und verständlich dargestellt und die RIAA bzw. CCIR – Kurven werden gleich gesetzt, das allerdings leider ohne Erklärung.

Also weiter gesucht. Bei Friedrich Hunold (frihu.com), einer der besten deutschsprachigen Röhrenverstärker (und mehr) - Seiten im Netz finde ich eine Beschreibung über die Restauration eines Braun CSV 13, der Anfang der 60er Jahre gebaut wurde.
Ich zitiere: "Das Original-Entzerrernetzwerk des Braun ist nach CCIR dimensioniert und nicht nach RIAA! Diese beiden Normen sind zwar ähnlich, bei CCIR kommt jedoch noch eine vierte Zeitkonstante hinzu (Τ4: 7950 Mikro-Sekunden). Um also die Schneidkennlinien von RIAA-Schallplatten korrekt zu entzerren, ist auf jedenfall eine Anpassung des Entzerrernetzwerks erforderlich." (Quelle: http://frihu.com/content/verstaerker-reparatur/braun_csv13/)

So, nun weiß ich es also. CCIR ist nur ähnlich RIAA, aber mitnichten gleich. Allerdings kann ich als Nicht - Techniker nur wenig mit der Aussage zur "vierten Zeitkonstanten" anfangen und schon gar nicht mit deren Auswirkung auf den Klang. Es wird mir also nichts anderes übrig bleiben als es einfach zu probieren. Einen externen RIAA-Phonoverstärker möchte ich eher vermeiden.