Montag, 6. April 2009
Theater im April
In dieser Woche war ich zweimal im Theater, eine absolute Ausnahme an Kulturquantität, dazu noch zweimal im Theater im Depot.



Mittwoch, 1. April:
Kassandra nach dem Roman von Christa Wolf mit Barbara Englert, Regie Kirsten Uttendorf
Die Meinungen meiner "Mitseher" waren zwiespältig. Ich meine aber, großartiges Sprechtheater gesehen zu haben. Wer je die Kassandra Wolfs gelesen hat, weiß, wie sperrig der Text ist. Diesen so flüssig und gleichzeitig überzeugend ans Publikum zu bringen, dass ich mich trotz des spartanischen Bühnenbildes (eine Telekom - Säule. ein Stromkasten, zwei Videobeamer) nach einer Viertelstunde mitgerissen fühlte und in die Verzweiflung der Protagonistin eintauchte, ist Barbara Englerts Verdienst, die die ganze Bühne zu ihrem Gefängnis machte, sprach, rannte, schrie, vor die Wände schlug, die Rolle wechselte und das Heldenbild Achilles zerstörte - Achill das Vieh.

Sehr beeindruckend. Wenn es Ihnen möglich ist, eine Aufführung, die in Koproduktion mit dem mousonturm Frankfurt entstand, zu besuchen, so sollten Sie sich das keinesfalls entgehen lassen. Noch ist "Kassandra" auf Tournée!

Samstag, 4. April:
Beim Besuch der Kassandra gesehen und kurzerhand für die Familie gebucht:

Prinz Frosch Blumenherz - Ein Erlösungsmärchen vom Charolija Teatar

Grimms Märchen einmal anders: Wie kommt es dazu, dass der Prinz ein Frosch wird? Und was haben die Hexe / die Blumenfee damit zu tun? Wird die Kuhmagd Ludmilla trotz der Treue zu ihrem Geliebten den Prinzen küssen? Wird Gerechtigkeit auf dieser Welt einkehren? Wird der Frosch/Prinz am Ende der Tournée einen Hüftschaden erlitten haben (die sportliche Leistung als Frosch ist exorbitant!)?

Alles in Allem hatten wir (14/44/50) unseren Spaß!

Ein Tipp: Nach der Vorstellung im Theater im Depot quer durch die große Halle, in der seinerzeit die Dortmunder Straßenbahnen übernachteten und repariert wurden, gehen, in der Depothek noch zu sehr zivilen Preisen bei angenehmem Publikum einen Drink / ein Essen in einer der schönsten Locations Dortmunds genießen und in die Schaufenster der ansässigen Künstler schauen.
Das Depot im Internet

Leider gab es nicht die Möglichkeit, Szenenfotos zu machen bzw. solche vom Theater zu bekommen.