Samstag, 8. Oktober 2011
Lehmbruckmuseum in Duisburg
Anlässlich der Ende September eröffneten Ausstellung "100 Jahre Kniende - Lehmbruck in Paris 1911" besuchten wir Anfang Oktober mit der ganzen Familie das Lehmbruck - Museum , "den" Ort für moderne Skulpturen in unserer Region.



Wenn man mit Jugendlichen in ein solches Museum fährt, so sieht man sich zunächst einmal einem ganzen Sack voller Ressentiments gegenüber stehen, denn bei weitem nicht alles erschließt sich dem Betrachter auf Anhieb in seiner Schönheit/Sinnhaftigkeit/Provkation oder einfach darin, dass Epochen ihre Ausdrucksformen haben.

Die Frage, warum wir trotzdem solche Orte besuchen, haben wir für uns recht einfach geklärt: Je mehr ein Mensch gesehen hat, je mehr er sich mehr als nur einen Gedanken über etwas spontan Unverständliches gemacht hat, desto offener wird er für anderes Neues sein. Wer sein Leben lang nur weiße Raufaser sieht, wird Farben auf Dauer als bedrohlich empfinden und ihnen ausweichen.

So war es auch diesmal; nach anfänglichem Zögern und einigen Kommentaren zu augenscheinlich zu fremder Kunst fand jede und jeder von uns ein oder mehrere Lieblingsstücke. Hilfreich dabei ist es auch, die eine oder andere Kamera zu verteilen, da diese neue Blickwinkel aus der Konzentration heraus eröffnet, ein schönes Foto zu schießen. Glücklicher Weise erhält man im Lehmbruckmuseum sehr einfach eine Fotografiererlaubnis und noch glücklicherer Weise ist es möglich, bei der Pressestelle um eine (private) Veröffentlichungsmöglichkeit für einige Fotos zu bitten, was gern gewährt wird, wenn es sich um museumseigene Skulpturen handelt. Vielen Dank an Herrn Blaschke.

So dürfen wir nun die folgenden Aufnahme, die sämtlich von Gianna sehr schön fotografiert wurden, im Blog veröffentlichen:













alle Fotos von Gianna Pläsken

Da das Lehmbruckmuseum auch spezielle Aktionen für Kinder und Jugendliche bietet, hielten sich die Mädchen dann noch eine ganze Weile in der kunstpädagogischen Abteilung auf, wo man sich - auch wenn man etwas älter ist - mit Mode zum Gesamtkunstwerk stylen kann ...













Zu Jugend trifft Kunst im Lehmbruck - Museum findet man übrigens hier. Es gibt jede Menge interessanter Aktionen.

Und ganz am Ende eines schönen Nachmittages: Chillen/Relaxen/Ausspannen im Park ...

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Montag, 18. Juli 2011
Haldensaga
In der Nacht vom 23. auf den 24. 7. wandert das Ruhrgebiet. Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang läuft man auf verschiedenen Touren von Halde zu Halde.

Link zur Haldensaga

An verschiedenen Stationen, bei denen die Teilnehmer kurz rasten, werden von Nachtdozenten Geschichten ums Ruhrgebiet herum erzählt. So werde ich an diesem Abend mit noch zwei anderen Erzählern die Gruppen vor dem Malakowturm in Bottrop erwarten.



Eine absolute Besonderheit wird die Gruppen dann noch auf den Halden selbst erwarten ...

Künstergruppe LIGNA

Ich wünsche uns allen gutes Wetter!

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Freitag, 22. April 2011
Herkules auf Nordstern


Nein, dies ist keine Fantasygeschichte, sondern nur der Kurzbericht über einen Kurzbesuch auf Nordstern in Gelsenkirchen, wo Markus Lüpertz 18 Meter hohe und 23 Tonnen schwere Hercules - Skulptur seit Dezember 2010 auf dem THS - Turm installiert ist, sozusagen als Abschluss - Event für Ruhr 2010.



Mir gefällt der einarmige Kerl in 100 Metern Höhe, meine gesamte Familie sieht das allerdings durchaus kontrovers, was zu sehr ironischen Bemerkungen während meiner Verteidigungsrede für die arme Skulptur während ihrer Umrundung führte.



Warum und wie Herkules so, wie er da oben steht, entstand, lässt sich zum Beispiel hier nachlesen: Link zum Hercules

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Montag, 1. März 2010
Museum Küppersmühle in Duisburg
Die "Docklands" in Duisburg, nicht mehr genutzte Teile des alten Binnenhafens, sind in den letzten Jahren aus Ruinen wieder auferstanden. In erster Reihe finden sich neben den alten Instand gesetzten Industriebauten auch moderne Büro- und Servicebauten sowie fast in jedem Erdgeschoss am Hafenbecken Gastronomie. In der zweiten Reihe dann architektonisch angepasste schlichte Wohnhäuser für Leute mit Geld.



Mitten in diesem Viertel liegt das Museum Küppersmühle, in dem ausschließlich die Moderne gezeigt wird. In den alten Räumen der Mühle finden sich die Ausstellungsräume, die reizvoll durch lange Fensterbänder zum Hafen hin geöffnet wurden, im modernen Betonanbau das Treppenhaus, beinahe schon selbst eine Skulptur.





OLAF METZEL

Bei unserem Besuch fand die Ausstellung "Mapping the Region" mit Skulpturen, Rauminstallationen und Zeichnungen des Künstlers Olaf Metzel statt. Hier drei seiner imposanten raumfüllenden Installationen:







ANSELM KIEFER

Wir hatten zunächst einige Vorbehalte, ob es lohnenswert ist, mit einem achtjährigen Kind ein solches Museum zu besuchen. Es zeigte sich, dass diese Sorge völlig unbegründet war. Schon bei Anselm Kiefers monumentalen plastischen Mischtechnik - Gemälden siegte die Neugierde.


Die goldene Bulle


Sternenstaub IV

GERHARD RICHTERs

"Kuh" mussten wir dann auf Wunsch eines Kälbchens mit diesem zusammen fotografieren.



A.R. PENCK

Bei diesem Penckschen Riesenbild fing Lisa an mit einer völlig unbefangenen Bildbeschreibung ...




Bei der Betrachtung vor einem Lüpertz sitzend

GEORG BASELITZ

Die auf dem Kopf stehenden Portraits wurden eingehend "richtig herum" betrachtet.



MARKUS LÜPERTZ

Hier waren meine Frau und ich absolut fasziniert: Lisa setzte sich hin, tauchte in den "Traum des Malers" ein und erzählte Bild für Bild eine über zehnminütige Geschichte des Inhaltes. So kann man auch als Erwachsener noch etwas lernen.





Es war also ein sehr gelungener Nachmittag für alle, den wir sicherlich mit "voller Mannschaft" wiederholen werden, da wir zwar alles gesehen, aber bei weitem nicht aufgenommen haben.

Als sehr angenehm und familienfreundlich anzumerken ist, dass Kinder und Jugendliche in Ausbildung freien Eintritt haben!



Auf dem Weg zum Wagen begegneten wir dann noch diesem anmutig schlafenden Schwan.

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Mittwoch, 16. Dezember 2009
22. Festival Orgel PLUS ab dem 1. 1. 2010
Vor kurzem in der Zeitung gelesen und dann im Netz nachgeschaut: vom 1. bis 17. 1. 2010 findet in Kirchen quer durch die Stadt Bottrop wieder das jährliche Orgel PLUS - Festival mit vielen interessanten Konzerten statt.

Den Auftakt bildet am Neujahrtag das Konzert "Orgel plus 8 Trompeten und Pauken" in der Cyriakuskirche mit Werken von Bach, Händel, Elgar und anderen. Wir werden es uns anhören.

Interessant finden wir auch noch "Orgel plus Bajan" in St. Joseph, "Orgel plus Querflöte" in St. Johannes (Boy), "Orgel plus BigBand" in Herz Jesu, die Meisterkonzerte und "Orgel plus Lichtinstallation", wiederum in Herz Jesu. Mal schauen, welche Konzerte wir schaffen ...

Das komplette Programm und die Hintergründe lassen sich unter diesem Link finden:
Link zum Festival Orgel PLUS

Viel Spaß! Vielleicht hat ja jemand Lust, mit uns hinzugehen?

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Dienstag, 8. September 2009
Moondog - Todestag des Musikers und Komponisten Louis Thomas Hardin
WDR 2 brachte heute in der Reihe Stichtag eine Sendung über Moondog.

Eine Geschichte, die selbst einem Hollywood - Produzenten nicht einfallen könnte und eine kleine Hommage an den großartigen Musiker und Komponisten, der heute vor 10 Jahren in Münster starb.

Link zum WDR 2 Podcast

Den gekürzten Bildbeitrag gibt es hier:

http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2009/09/08.jhtml

Link zum Text

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Montag, 24. August 2009
1968. Die große Unschuld: Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld
Anfang August durften wir in Bielefeld die für uns in diesem Jahr eindrucksvollste Ausstellung erleben.



Unter dem Titel "1968. Die große Unschuld" waren bis zum 8. 8. 2009 300 Werke von über 150 internationalen Künstlern zu sehen. Leider gab es hier - wie in vielen anderen Museen mittlerweile auch - ein Fotografierverbot, sodass wir nur einige Außenaufnahmen der Halle machen konnten.



Vor dem Eingang hing eine der Architekturskulpturen, die mit an Raumanzüge angelehnte Ballons "weitaus perfekter als jedes Gebäude" sein und ein "Maximum an Mobilität" bieten sollen, wie HANS HOLLEIN 1967 in seinem Manifest "Alles ist Architektur" schrieb. Ausgestellt waren unter anderem Werke von ARCHIGRAMM. COOP HIMMELB(L)AU und CHRISTO.

Ein Durchgangssaal zeigte unter dem Titel "Jäger, Sammler, Malerfürsten" Exponate von BASELITZ, PENCK und LÜPERTZ.

ANSELM KIEFERS "Heroische Sinnbilder" sind auch heute noch eine Provokation, da in jedem der - zunächst harmlos anmutenden - Motive ein Mann mit zum Hitlergruß erhobener Hand zu sehen ist.

Über JOSEF BEUYS und seine Schüler gelangte man zu den österreichischen Aktionskünstlern, die es im extrem konservativen Wien durchaus darauf anlegten, von der Polizei verfolgt zu werden. Als OTTO MÜHL und GÜNTER BRUS ihre Aktionen in der Wiener Universität einem akademischen Publikum vorführten - unter anderem wurden wirklich alle körperlichen Vorgänge live demonstriert und auf Film festgehalten - reagierte der österreichische Staat nach einer medialen Hetzkampagne mit der Verhaftung und Verurteilung der Künstler.
Aktion von Günter Brus und Kurt Kren von 1965 (youtube), die bei der Ausstellung nicht gezeigt wurde, darf als Beispiel dienen



Sehr eindrucksvoll waren auch die "Big Electric Chair(s)" von ANDY WARHOL, 1967 als Schwarz-Weiß-Druck auf farbig grundierter Leinwand geschaffen und vor allem auch die Räume, in denen die Auseinandersetzung amerikanischer Künstler mit dem Vietnamkrieg gezeigt wurden. Mir - der den Krieg als damals ca. 10 - jähriger im Fernsehen miterlebt hat - lief mehr als ein kalter Schauer den Rücken hinunter.

Interessant der Raum mit "Arte Povera", armer Kunst aus Italien. Hier ist mir besonders das Werk "Senza titolo (Struttura che mange) [Ohne Titel(Essende Struktur)]" von GIOVANNI ANSELMO in Erinnerung geblieben, eine Salat essende Skulptur, bestehend aus einer Granitsäule, einem Granitblock, Kupferdraht, Sägemehl und eben jenem Kopfsalat, der immer wieder ausgetauscht werden muss, wenn er zwischen den Blöcken weg ins Sägemehl fällt. Sehr lebendig ... im wahrsten Sinne des Wortes.
Ebenso lebendig erschienen die zwischen Glasscheiben geklemmten Salamischeiben und Schokoladentafeln, die seit 1968 vor sich hin gären dürfen!

Der Bereich Licht zeigte in weiten Bereichen die Farbenwelt der späten 60er Jahre mit Gelb, Orange und Rot sowie Schwarzlicht in Neon - Installationen zum Beispiel von DAN FLAVIN. Eine andere Welt betrat man in dem völlig in weiß gehaltenen Raum, in dem DOUG WHEELER´S "Light Encasement", ein Quadrat aus Acrylglas und bläulichen Neonröhren, installiert war. Ätherisch schön!
Fremdvideo (youtube) zu Light Encasement Das Video kann höchstens eine Anmutung der wirklichen Installation wiedergeben

Für mich persönlich waren auch die Silbergelantine - sw - Abzüge verschiedenster Künstler sehr interessant, die man aber auch nicht aufnehmen durfte. Ich habe dann die Regel ein klein wenig gebrochen und selbst eine Schwarz - Weiß - Aufnahme eines mir nahe stehenden Gesamtkunstwerks geschossen.



Trotz Wespen war die Terrasse des Museums mit dem schönen Ausblick einen Besuch wert.





EDIT: Einige Beispiele aus youtube

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Montag, 17. August 2009
Das Schallplattenarchiv des Paul Mawhinney
Es ist eigentlich eher nicht meine Art, auf Internet - Videos zu verweisen, aber diesen Film finde ich so interessant und gleichzeitig berührte er mich auf eine solche Weise, dass ich ihn hier vorstellen möchte.

Kultur? Ja, ich finde schon, denn eine solche Sammlung an analogen Tonträgern wird es wohl nicht noch einmal geben, sodass es sehr schade wäre, wenn sie irgendwann von Geschäftemachern zerrissen und in kleinen Margen verhökert würde.

Paul Mawhinney ist 69 Jahre alt, so gut wie blind und kann die Sammlung nicht mehr halten. Schaut euch einfach den Film an, den Sean Dunne über ihn und sein Archiv gedreht hat.

EDIT: Leider wurde der Film im Juli 2011 - aus welchen Gründen auch immer - von der Vimeo - Seite entfernt.

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Freitag, 7. August 2009
Museum Insel Hombroich
Das Museum Insel Hombroich in Neuss ist ein Gruppe von Backsteingebäuden, entworfen von dem Bildhauer Erwin Heerich. Sie verteilen sich über einen großen, landschaftlich sehr reizvoll von dem Landschaftsarchitekten Bernhard Korte gestalteten Park. Für eine Besichtigung sollte man sich viel Zeit nehmen und geeignetes Schuhwerk tragen um die Verbindung von Natur, Architektur und Kunst genießen zu können.





Über Parkwege und eine Treppe gelangt man zuerst zum sogenannten Turm.



Die schlichte Architektur des innen ganz in weiß gehaltenen Gebäudes ist sehr beeindruckend, zumal wir in den Genuss kamen, die einmalige Akustik von zwei Kirchensängern demonstriert zu bekommen, die ganz leise Auszüge aus gregorianischen Chorälen sangen. An bestimmten Stellen des Raumes wähnten wir uns in einer Kathedrale und hörten, wenn wir die Augen schlossen, einen ganzen Chor.







Über einen Feldweg gelangt man zum größten Gebäude der Insel, dem Labyrinth, einem zwischen Meter hohen Hecken eingebetteten Gebäude, in dem mehrere Sammlungbereiche, beginnend bei frühgeschichtlicher asiatischer Kunst bis hin zu Corinth, Arp, Picabia, Heerich und anderen.













Über durchaus lauschige Plätzchen führt der Weg weiter zu Anatol Herzfelds Arbeitshaus und seinen Metallarbeiten.











Überall auf dem Gelände verteilt finden sich in die Parklandschaft integrierte Skulturen und Objekte.







Ein Pavillion ist sieben Khmer - Skulpturen aus dem 12. und 13. Jahrhundert gewidmet.



Im Park gibt es auch eine Konzertscheune, in der, als wir da waren, gerade ein Gesangsworkshop stattfand. Das Zuhören war sehr lohnenswert.



Ein ganzer Pavillion ist den teils sehr monumentalen Arbeiten des Malers Norbert Tadeusz gewidmet. Sehr beeindruckend!











Ein weiteres großes Ausstellungsgebäude beherbergt in zwölf Räumen neben Kunstgegenständen aus Übersee wiederum Khmer - Skulpturen und verschiedenste Arbeiten neuerer und neuer Künstler.























Vieles haben wir gesehen, eingehend betrachtet nur Einiges. Sicherlich werden wir unsere Eindrücke irgendwann mit einem weiteren Besuch vertiefen, dann allerdings mit deutlich anderem Schuhwerk!

Vergessen zu erwähnen sollte man auch nicht die mittig gelegene Insel - Caféteria, in der man schnell mit anderen Besuchern ins Gespräch kommt und sich gegen eine freiwillige Spende mit Snacks und Wasser / Tee / Kaffee stärken kann.

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Montag, 25. Mai 2009
Sinfonieorchester NRW im Konzerthaus


Am Montagabend waren wir im Konzerthaus zu einer sehr bezahlbaren und sehr schönen Veranstaltung. Das Sinfonieochesterzentrum | NRW unter Leitung von Marcus Bosch, seines Zeichens Generalmusikdirektor der Stadt Aachen spielte Ouvertüren von Mozart bis Smetana. Mainstream also, aber in der Akustik des Konzerthauses nichts desto Trotz ein Erlebnis.

Im zweiten Teil dann Brahms - Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102. An den Soloinstrumenten junge Künstler der Musikhochschule Detmold, Leonie ten Hagen als Violinistin und Nikola Jovanovic, beide bereits mit besten Reputationen versehen. Mit wenigen Worten gesagt: Es war ein Erlebnis und ein Genuss!

Dennoch ein kurzer Tipp an den begnadeten Cellisten: Eine etwas weniger Ivan - Rebroff - mäßiges, nicht aus orange (Kunst?)seide bestehendes Oberteil hätte die Aufmerksamkeit sicherlich noch mehr auf die Musik gelenkt und wäre der Atmosphäre angemessener gewesen.

Auffällig war auch, dass das Publikum sehr stark zwischen recht alt und sehr jung divergierte. Der gesamte altersmäßige Mittelbau fehlte. Kann das vielleicht am günstigen Preis gelegen haben, der für Yuppies, Dinks und wie sie alle heißen abschreckend wirken könnte? Um Himmels Willen - das soll keine Aufforderung zu Preiserhöhungen sein!

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