Sonntag, 10. Juli 2011
Stille Tage in Bad Münstereifel
Seit langem einmal wieder ein Wochende zu zweit allein unterwegs. In die Eifel wollten wir schon lange einmal, so folgten wir der Empfehlung von Freunden, nach Bad Münstereifel ins Historische Weinhaus an der Rauschen zu fahren.

Bad Münstereifel ist einer der typischen Kurorte für die ältere Generation, daher erwarteten wir außer Ruhe und Beschaulichkeit nicht sehr viel. Umso erfreuter waren wir, als wir feststellten, dass das Weinhaus mit dem spießigen Namen vor etwas mehr als einem halben Jahr von zwei jungen, engagierten Leuten, sie Deutsche, er Amerikaner, übernommen worden war und sich als echter Hort des Wohlfühlens entpuppte.

Der Ausblick aus unserem Zimmer ganz oben unter den Dach entschädigte vollends für das Kraxeln über die steile Treppe in den dritten Stock.



Die Erft fließt unmittelbar hinter dem Hotel durch die Stadtmauer über ein kleines Stauwehr in den Ort, wo sie dann in Stein gefasst ist. Nachts zeigte sich, dass der Name "an der Rauschen" Konzept ist, von Vorteil waren allerdings die absolut schalldichten Fenster.





Sehr schön auch die auf mehreren Ebenen verlaufende Terrasse, die wir leider nicht nutzen konnten, da noch vor dem Servieren des Essens der große Regen einsetzte.

Das Essen selbst ist ein Gedicht. John Szilasi, der Inhaber, kocht frisch zubereitete ökologische Küche, kombiniert mit erstklassigen heimischen und internationalen Weinen. Insgesamt eine kleine, aber feine Karte, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Wir nahmen die hausgemachten Tapas und ein afrikanisch gewürztes Lammgulasch. Köstlich.

Die zwei Tage darauf waren geprägt von Regen. Fotos fielen also weitgehend flach. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass die Landschaft schöner ist als die Ortschaften. Bad M. (nicht zu verwechseln mit Bad S.) hat seine beste Zeit als Kurort hinter sich, die meisten Kurheime und Kliniken scheinen geschlossen, aber noch keine neue Identität gefunden. Die Rotweinstraße an der Ahr entlang nach Ahrweiler hingegen ist geprägt von Weintouristenbustouren für Menschen gehobenen Alters, es entschädigte aber der Raum zwischen den Orten bei weitem, vor allem, wenn ganz plötzlich die Sonne durch die Wolken brach und die Landschaft für Momente in gleißendes Licht tauchte.

Am letzten Morgen schließlich machte uns der strömende Dauerregen den Abschied leicht. Was wir verpasst haben? Heinos und Hannelores Rathauscafé, fußläufige drei Minuten vom Hotel entfernt war immer dann geschlossen, wenn wir daran vorbei kamen. Zufall oder Absicht?

P.S. Link zum Weinhaus

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